Bin 82 und kein bisschen weise – Teil 3


Damals gab es bestimmt so etwas wie Priester oder Schamanen oder Medizinmänner und/oder -Frauen oder einen ähnlich interessierten Sippschaftsältesten oder -stärksten, der durch aufwendige Beschwörungen oder aus weggeworfenen Knochenresten oder Blätter oder Wetterkapriolen die Zukunft und/oder seinen Vorteil wie immer auch gelesen hat.

Ich glaube, wir „Heutigen“ können uns die damalige Art des täglichen Lebens von 50.000 oder 100.000 Jahren oder noch mehr Jahrzehntausende von Jahren in seinen gewaltigen Auswirkungen auf den Menschen nicht vorstellen.

„Ich denke, also bin ich“ gab es damals (vor ca. 200.000 Jahren und mehr) noch nicht.
Auch nicht: „… wenn du denkst du denkst, dann denkst du nur du denkst…“

Somit war der damalige Mensch zwangsläufig darauf fixiert, so gut es ging in seinem höchst chaotischen Lebensraum zu überleben.

Diese Vorstufe der in- oder direkten Beeinflussung durch Schamanen, Priestern und Co könnte bereits die oder eine ganz kleine Vorstufe von beginnenden Religionen gewesen sein.

Ist doch klar, dass unsere Vor(…)Vorfahren davon keine Ahnungen hatten.
Manchmal scheint es mir, dass Religionen so vordergründig verlockend-positiv ihre Schäfchen für die ausgelobte vielversprechende und letztendlich doch unbekannte Ewigkeit beackern, damit diese dadurch wenigsten religiös – und auch finanziell – bei der Stange bleiben.

So ein Jahrzehntausender oder sogar Jahrhunderttausender langer Selbsterhaltungstrieb einer sich abzeichnen Religion gewissermaßen.
Ich verteufele Religionen nicht.
Und kann deshalb ansatzweise nur von/über der Religion meines Kulturkreises schreiben.
Aber warum fällt mir ausgerechnet der Kurzfilm ein „Ein Münchener im Himmel“ ein?

Zunächst ein scheinbar religiös-erstrebenswerter Umstand, in dem man von damals bis heute und übermorgen hineingelebt wird und letztendlich gestorben ist.
An dieser Stelle verzichte ich darauf, ins Detail zu gehen, den wer wie ich im religiösen Glashaus sitzt, sollte nicht Vergleiche mit anderen Religionen ziehen. Viertel-/oder Halbwissen ist dabei früher oder später schädlich für das eigene Seelenheil.
Für uns und auch für den/die Ottilie/Otto Normalverbraucher/-in.

Man kann es sehen, wie man will – wenn das Sterben beginnt, wenn es unumstößlich feststeht, dass (unserem Kulturkreis entsprechend) der Herr Gevatter Sensenmann, genannt auch der Tod, garantiert zu Besuch kommt und bereits vor der Wohnungstür steht und das, was man Leben nennt, macht gezielt Anstalten, die Wohnungstür zu öffnen.
Dann ist jeder Mensch nur noch auf sich gestellt mit seinen ureigenste Ängsten vor dem immer näherkommenden absoluten Verlust seines bisherigen Lebens- und -lnhaltes.
Geld und die Macht nicht zu vergessen – und was an seiner Religion dann für jeden Menschen nach dem Sterben und Totsein kommen kann/wird.

An dieser Stelle frage ich mich, wie sind damals im alten Rom die Gladiatoren bei ihren Gladiatorenkämpfen mit der Erkenntnis umgegangen, dass irgendwann ein Kampf der letzte Kampf ihres Lebens sein könnte?

Es scheint wahrscheinlich nicht nur mir, dass ich den Begriff „Ewigkeit“ in seiner ganzen Tragweite nicht auch nur ansatzweise erfassen kann.

„… Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in „Ewigkeit“… Amen“, ist ja nur mal so simpel angedeutet.

Eine Stunde, ein Tag, eine Woche, ein Monat, ein Jahr … alles Zeitfenster, die nachvollziehbar durch das eigene Erleben sind.

Aber Ewigkeit?
Das bedeutet letztendlich für immer!
Und ein Ende der Ewigkeit gibt es nicht.
Ebenso wie das letzte Jahr vor dem Beginn der Ewigkeit.
Und erst recht nicht nach dem Ende der Ewigkeit!

Es wird viele viele Menschen geben, die große emotionale Probleme mit dem angenommenen Alter unseres Universums haben.
Ungeachtet, ob es mit den „Urknall“ begann oder nicht.
Und da geht es schon los.
Die einen Wissenschaftler meinen, so etwas mehr als 13,8 Mrd. Jahre ist unser Universum alt.
Und es gibt auch Wissenschaftler, die das Alter auf etwa 40 Mrd. Jahren hinaufsetzen.

Beides sind nur grobe Schätzwerte und müssen als solche auch anerkannt werden, egal, ob man solche Schätzwerte für notwendig hält oder nicht.
Diese gewaltige Größenordnung in Mrd.-Jahren reicht aber nicht aus, um die „Ewigkeit“ zu beschreiben.

Beim „Urknall“ unseres Universums gibt es einen Zeitpunkt, den Beginn.
Meinen Wissenschaftler.
Und auch ein geschätztes Ende irgendwann in der nicht bestimmbaren Zukunft.
Ist eine Zukunft die Ewigkeit.
Lass ich mal so stehen, weil ich nicht weiterkomme.
Die „Ewigkeit“ hat so etwas nicht.
Die „Ewigkeit“ muss meinem Dafürhalten nach schon immer dagewesenen sein und wird auch immer da sein. Schluss, aus und Ende.

Und dann gibt es noch etwas Neues.
Das Spielzeug „Diabolo“ kennen noch viele Menschen.
Und so ähnlich soll unser Universum aufgebaut sein.
Ein Spiegel-Universum.
Und auf welcher Seite ist unser Universum?

Zurück zu den banalen Dingen.
Eine Grundsatzfrage sei mir gestattet.
Warten strenggläubige Menschen in/aus den verschiedensten Religionen spätestens in der/ihrer aktiven Sterbephase mit voller Zuversicht auf das Ende ihres Lebens und ohne einen Hauch von (Selbst-)Zweifel aufgrund des eigenen bisherigen Verhaltens zu anderen Menschen auf die Beendigung des Sterbens und den eintretenden Tod?
Nahtoderfahrungen lasse ich dabei außen vor, weil es dazu viel zu viele Meinungsunterschiede gibt, ob Himmel oder Hölle… oder Hölle oder Himmel.

Gibt es Religionen, die den Menschen als Erstes ab seiner Geburt den Himmel anbieten und ihn bei religiösen Verstößen in die Hölle verfrachten wollen?

Oder gibt es Religionen, in denen das Neugeborene bis zu seinem Tod grundsätzlich in die Hölle gehört und erst irgendwann vorher durch die Ausübung religiöser Dogmen in den Himmel kommen kann/wird/soll/muss?

Und was ist mit den viele Millionen (oder sogar Milliarden?) Vor(…)Vorfahren die damals keinerlei Möglichkeiten hatten, ihr Leben nach bestimmten religionsähnlichen Regeln auszurichten, weil die zerstörerischen Elemente ihrer Umwelt und ebenso anderen Menschen ihrer Gattung sie ständig zum Überleben zwang.

Quasi Selbsterhaltung kontra Glauben?
Vorausgesetzt, der betroffene Mensch ist irgendwie religiös getacktet.

Und wenn nicht?
Rien ne va plus… und nichts geht dann mehr?

Bedingt durch die Regulierung unser Zeitrechnung lasse ich die Religionen vor dem Wechsel von vor auf nach unserer Zeitrechnung weg.

Die Pharaonenzeit sowie u.a. die Südamerikanischen Völker lasse ich auch außen vor, weil ich mit deren teils einbalsamierten Körpern sowie weiteren körperbetonten Zerstörungen durch religiöse Rituale keine Rückschlüsse auf ein gut oder böse ihrer Religion schließen darf.
Es gab zu jener Zeit aber auch nichts Vergleichbares!

Obwohl… in unserer kulturellen Zeit/-Zone gab es auch damals Sonderbares.
Ich brauche nur ein Wort schreiben.

Kreuz.