Machtkampf um Kontrolle: Der Versuch, meinen Vater zu entmündigen (27)


Eher beiläufig bekam ich dann mit, dass meine Mutter schon mit meiner Halbschwester, der Tochter meiner Mutter aus erster Ehe, gesprochen hatte.

Obwohl mein Vater nach wie vor alles für meine Mutter machte, sie mit dem Auto hin- und herfuhr, zum Arzt, zum Einkaufen, zum Friseur und natürlich auch täglich frische Wäsche ins Krankenhaus brachte, wenn sie mal wieder dort lag, sich auch um mehr als den halben Haushalt kümmerte, weil sie es ja angeblich nicht mehr „konnte“ – sie wollte ihn loswerden. Grund dafür war die Tatsache, dass mein Vater sich nun endlich traute, etwas gegen ihre Beleidigungen und Kränkungen zu unternehmen. Endlich mal den Mund aufmachte. sie zurecht wies. Das passte ihr natürlich nicht.

Und so sagte sie irgendwann zu mir, dass mein Vater nicht mehr ganz „zurechnungsfähig sei“. Darüber hätte sie auch schon mit meiner Halb-Schwester gesprochen. Das Gespräch ging in Richtung „Betreuung“, so sagte sie mir.
  
Ich saß zu diesem Zeitpunkt bei meinen Eltern in der Küche. Mein Vater hatte die Küche kurz zuvor verlassen, als sie dieses Gespräch begann. Ich weiß noch, wie ich sie entsetzt und angewidert zugleich ansah. Ich diskutierte eine Weile mit ihr darüber, holte meinen Vater dazu. Er sollte auch hören, was sie gerade über ihn behauptet hatte. Sie stritt alles ab. Sie hätte das so nicht gesagt. Ich warf ihr erneut vor, dass sie nur an sein Geld und ihn loswerden will. Ich versprach ihr und teilte ihr deutlich mit, dass ich alles nur erdenkliche machen würde, um sie an ihrem Vorhaben zu hindern!

Natürlich wäre es das Optimum für sie gewesen … er als nicht mehr zurechnungsfähig gekennzeichnet und sie hätte die volle Kontrolle über alles. Wobei ich zu diesem Zeitpunkt schon nicht verstand, was sie überhaupt mit seinem Geld wollte. Ich glaube, ihr ging es weniger darum, dieses Geld zum ausgeben zu besitzen. Viel wichtiger ist es für sie, dass sie es einfach besitzt und die Kontrolle darüber hat – und er nicht.
  
Bis zum Schluss konnte ich Gott sei Dank verhindern, dass sie ihren Plan diesbezüglich umsetzen konnte.
  

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