Irgendwann im Laufe der letzten Jahre fiel mir häufiger auf, wie sie zwischendurch irgendwelche Tabletten schluckte, ich sprach sie darauf an. Fragte ganz gezielt, was sie da überhaupt einnimmt und verglich dieses mit ihrer Medikamentenliste. Wir waren irgendwann an einem Punkt, an dem ich meinem Vater ganz klar sagte, dass ich mir sicher bin, sie würde Medikamentenmissbrauch betreiben.
Noch vor einigen Jahren konnte er sich das eigentlich nicht vorstellen, ich merkte aber sehr gut, dass er schon zu diesem Zeitpunkt einen inneren Konflikt diesbezüglich mit sich hatte. Tief im inneren wusste er wahrscheinlich schon, dass wir Recht hatten. Aber sich das wirklich einzugestehen und auszusprechen, so weit war er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Denn das alles ging gegen seine absolute Überzeugung und Loyalität.
Ich stelle mir dies wirklich schwer vor. Man muss sich selbst eingestehen, dass die Partnerin, die man so sehr liebt, ein falsches Spiel spielt. Mit einem selbst, mit anderen, sogar mit dem gemeinsamen Kind. Er hat bestimmt sehr oft deswegen gegrübelt und sich Gedanken gemacht.
Drohung und Drama: Kontrolle durch emotionale Erpressung (19) »