Bagoyi - Kapitel 028

Und - Moment mal ... wie ist es eigentlich in mich hineingekommen? 

Wer irgendwo hineinkommt, der muss auch irgendwann von dort herauskommen. 

Klar! 

Klar? 

Es sei denn, es hätte sich durch einen Umstand so verändert, dass ein Zurück nicht mehr möglich ist. 

Auch klar. 

Oder doch nicht?

Also ist doch nur zu erfragen, welcher Umstand dazu führt, dass das HIS´CHI nicht mehr herauskam. 

Oder heraus kommen will.

Im Moment ist mir nur bekannt, das so ein HIS´CHI gierig auf eine bestimmte Sorte von Kohlenstoffen ist. 

Mag es also lieber ... Anthrazit oder Koks oder Eierbriketts? 

Oder spielt dabei noch etwas anderes eine Rolle?

AZ hat wieder gemerkt, dass ich stark überlege. 

Er fährt mit seiner Ausführung fort. "Du kannst auch von deinem Zimmer aus mit dem medizinischen Zentralcomputer in Kontakt kommen.

In deinem Zimmer sind drei Bildschirme an den Wänden und eines an der Decke. 
Wenn du ein körperliches Problem hast und die Hilfe der Krankenstation benötigst, dann merke dir folgende Regel.

Etwas außerhalb der linken oberen Ecke ist der Aktionspunkt, wo du durch einen bewussten Blickkontakt eine sofortige Wechselverbindung mit dem Zentralcomputer bekommst.

Er testet dich sofort und ist dann bereit. 

Dadurch werden wichtige Zeiteinheiten für einen Ernstfall eingespart. 
Die rechte obere Ecke ist der Aktionspunkt für eine Verbindung mit Piggy.
Hier ist es wie beim linken unteren Aktionspunkt - meine Adresse also - so geschaltet, dass die Anwesenheit der Zielperson und die Bestätigung durch einen Blickkontakt erst die Verbindung ermöglicht.

Ein gewisser Selbstschutz quasi, denn bei uns hat das Privatleben einen sehr hohen Stellenwert.
Bei dir, mein lieber Waldi..."

Jjedes Mal, wenn er ´mein lieber Waldi´ sagt, dann kommt der berühmte Pferdefuß solch einer Geschichte - Nachtigall, ick hör´ dir trapsen, "...ist es leider etwas, aber nur etwas ... anders. 

Wir, ich und Piggy, haben ständigen Kontakt mit deinem Zimmer - wenn wir wollen oder müssen.
Es ist nun mal eine zwingende Notwendigkeit, deine kulturelle Herkunft in unserer galaktischen Normalität zu berücksichtigen.

Es sind, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen unsererseits, immer noch eminent wichtige Lebensbereiche abzusichern, die du sonst in deiner Unwissenheit nie erfahren würdest.
An deinem Gesichtsausdruck sehe ich, dass das eben gesagte dir nicht schmeckt.
Ich kann es nicht ändern - der Unterschied zwischen deiner Kultur und meiner Kultur beträgt ungefähr achtzigtausend Jahre.

Und die müssen zunächst erst mal von dir - und eventuell dann von deinen ... Mitmenschen begriffen werden. 
Ich habe es da leichter. 
Mir stehen und standen alle nur erdenklichen Hilfsmittel meines Lebensbereiches zur Verfügung.

 
Ich kann durch meinen ... Job die von mir eben angesprochenen unterschiedlichen Kulturbereiche besser erleben, verstehen, vergleichen und ... beurteilen.
Nimm´s so hin, wie ich es gesagt habe.

Ab und zu musst du dich mit solchen gewaltigen Informationsmengen und -inhalten herumquälen und sie seelisch und geistig verdauen. 
Es zählt letztlich bei dir nur das, was dann übrig bleibt. 
Und ich kann dir bisher schon etwas erfreuliches sagen.

Ich bin mit deinem Fortschritt hier bei uns zufrieden.
So, ich habe mir fast den Mund fusselig geredet. 
Schluss für heute.

 
Ich wünsche dir noch einen angenehmen Tag. 
Besonders bin ich gespannt auf deine schriftlichen Ausführungen - die zu lesen bereiten mir immer mehr Spaß.
Tschüß."

Nach diesen Worten dreht AZ sich um und verlässt das Krankenzimmer.

Ich stehe nachdenklich da und weiß nicht, was ich tun soll. 

Wütend sein wegen des diskreten Hinweises als geistiger Tiefflieger?

Oder sich am Bauch gekitzelt fühlen wegen meiner Berichte?

Himmelhergottsakramentverflixtnochmal, ich gehe jetzt was Essen ... und  ... dann werde ich ...  ja ... was nur?

$cheiße!!